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Karlaak ist eine Stadt an der Grenze zwischen den weiten Steppen und dem üblen Land des östlichen Ilmiora im Westen und der gewaltigen Tränenwüste. Karlaak war schon immer ein wichtiger Siedlungsplatz, auch schon vor der Entstehung der beiden wichtigen Karawanenstraßen, die sich hier kreuzen. In alten Zeiten versammelten sich die Reiternomaden des Ostens und Westens in Karlaak für ihre großen Konklaven, bei denen Pferde ge- und verkauft, Stammesangelegenheiten geregelt und die wichtigsten religiösen Feiertage begangen wurden. Viele große Nomadenhäuptlinge jener Zeit sind in den großen Grabstätten bestattet, die rings um Karlaak die Steppe bedecken, und viele Stämme versammeln sich noch immer dort, auch wenn sie es heute ebenso sehr aus Interesse an Geschäften in Karlaak tun wie zur Wahrung der Traditionen.

Die Bergfestung von Karlaak steht in der einen oder anderen Form schon seit Jahrhunderten an diesem Ort. Neue Mauern und Gebäude wurden Schicht um Schicht auf den Trümmern älterer Konstruktionen errichtet. Von Zeit zu Zeit wird bei den Grabungsarbeiten für neue Fundamente ein unterirdisches Gewölbe gefunden - eine alte Gruft oder der Keller eines längst vergessenen Tempels. Die Stadt fiel einige Male den Angriffen der Reiternomanden zum Opfer und wurde immer wieder aus ihren Trümmern neu aufgebaut, mit den Eroberern als neuen Besitzern. Karlaak hat seit der letzten Schleifung eine Periode zweihundertjährigen Friedens und Wohlstandes erlebt, während der es an Reichtum und Einfluß gewonnen hat, so das sie mittlerweile die prächtigste Stadt des Westens ist.
Die Bergfeste selbst nimmt nun nur noch einen kleinen Teil von Karlaak ein. Sie ist von immer wohlhabender werdenden Vororten umgeben. Trotzdem, wer Einfluß hat, wohnt in der Innenstadt, und hier befinden sich alle Märkte und Tempel.

Karlaaks Reichtum und Einfluß rühren von seiner Lage an den beiden wichtigsten Karawanenrouten des Ostkontinents her. Die Ost-West-Route von Bakshaan ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, aber sie bietet immer noch die beste Landroute, um vom Westen hierher zu reisen. Die wichtigere Straße kommt aus dem Norden vom großen Gebirge unterhalb der Seufzerwüste, und Karawanen von jenseits dieser Gebirgsbarriere bringen seltene Artefakte aus Tanelorn, der legendären Stadt des Friedens und der Ruhe. Die Karawanenstraße führt durch Karlaak nach Süden bis Gorjhan, wo sie sich zweiteilt. Eine Route führt durch Karlaak nach Süden ans Ostmeer, die andere führt nach Südwesten aus Rignariom nach Jadmar in Vilmir, von wo aus Handelsschiffe über das Alte Meer zu allen zivilisierten Häfen der Jungen Königreichen unterwegs sind. Andere kleinere Karawanenstraßen reichen von Karlaak in die Steppen und Wüsten der Umgebung, wo sie kostbare Mineralien und Erzeugnisse der Hirten und Bergleute dieser Regionen zum Markt führen.
Die größte Bedeutung haben hier die Edelmetalle und wertvollen Erze aus den seit kurzem ausgebeuteten Fundstätten in der Tränenwüste. Diese Materialien sind der Lebenssaft des neuen Wohlstands und der technologischen Errungenschaften der Jungen Königreiche.

Karlaak ist eine vitale und im Wachstum begriffene Stadt, gleichzeitig aber auch von uralten Traditionen durchdrungen. Die Märkte und Händlerviertel der Stadt brodeln vor Geschäftigkeit, die der neue Reichtum mit sich brachte, aber andere Viertel Karlaaks sind von stiller Schönheit. Die großen Tempel der Elemente, der Königpalast, das alte Zeughaus der königlichen Garde, die große Bibliothek Rumers, die abgelegenen Wohnviertel der alten Familien Karlaaks - alles deutet auf eine ferne, romantischere Vergangenheit hin. Die hohen jadebesetzten Türme des Tempels der Luft sind Symbole der exotischen Vergangenheit Karlaaks, als der König und der Adel absolute Gewalt über das Volk besaßen, und die heldenhafte und höfische Kultur der Aristokratie herrschte. Die alten Familien Karlaaks haben einen Hauch dieser romantischen Verklärtheit auch angesichts des wachsenden Einflusses merkantiler Interessen bewahrt. Es besteht eine stete Spannung zwischen altem und neuem Geld im Hof des Königs (der mittlerweile nur noch zeremonielle Funktion hat) und den höheren Rängen der Tempelhierarchien.

 

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Quellennachweis

Auf der Spur des Weißen Wolfes, Laurin, ISBN 3-89260-307-3