Zurück zu Anderwelt e.V.

Strömungen der kochenden See wärmen die felsige Küste und die kieseligen Strände Lormyrs und sorgen für ein angenehmes Wetter.
Die Steppen im Inneren des Landes sind merklich kühler. Schon vom Ende des Herbsts an sind sie mit einer Schneeschicht bedeckt, wohingegen es an der Küste das ganze Jahr hindurch warm bleibt.
Hier herrscht das ideale Klima für Weinberge und Obstplantagen. Dörfer aus weißgewaschenen Steinen und Reetdächern sprenkeln Lormyrs angenehm sanfte Hügel.
Lormyrs Flüsse sind der Ruhm und das Lebensblut des Landes. Das Land wird vom großen Strom Zaphra-Trepek durchzogen. Händler, Bergleute und Fallensteller benutzen den Fluß, um von einem Ende des Landes zum anderen zu kommen. Etwa dreihundert Kilometer vor der Mündung teilt sich dieser Strom in zwei ungleiche Teile. Der Nebenarm des Flusses wird "Schlaufluß" genannt. Er ist wegen Stromschnellen und Verengungen kaum beschiffbar und wird hauptsächlich von Fischern genutzt. Der größte Teil des Handels wird mit dem Nachbarland Filkhar und Argimiliar abgewickelt.

Vor nur vierhundert Jahren war Lormyr eine pulsierende Nation. Es war die erste, die sich von der Herrschaft Melnibonés befreien konnte.
In den nachfolgenden Jahrzehnten erweiterte Lormyr rasch sein Einflußgebiet. Zum Zeitpunkt der Herrschaft von Königin Eloarde waren alle Länder des südlichen Länders unter der Kontrolle Lormyrs. Unterstützt wurde sie von ihrem Liebhaber Earl Aubec von Maldador. Aubec war als erster Meister der Ordnung in der Lage, neues Land aus dem Chaos zu erschaffen. Nach dem Tod der Königin wurde Lormyr zu einer Republik, verlor jedoch
allmählich die Herrschaft über die anderen Nationen des Südens.

Die Blütezeit der Lormyrischen Republik endete vor etwa zweihundert Jahren. Seit diesem Zeitpunkt entwickelte sich Lormyr zum friedlichsten und freundlichsten Land der jungen Königreiche. Zur Zeit wird es von dem vorsichtigen, eher dicklichen König Fadan regiert. Der Staat zeigt Verfallserscheinungen. Zwar hatte es seit über hundert Jahren keinen Krieg mehr gegeben, aber die Innenpolitik wurde vernachlässigt. So waren die Nationen Oin und Yu einst Bestandteile des Reiches, nun gehören sie Barbarenstämmen.

Etliche Städte künden vom Glanz alter Tage, jedoch hat die Wildnis schon damit begonnen, sich einen Teil des Landes zurückzuerobern. Alorasaz, Trepasaz, Iosaz, Ramasaz und Stegasaz sind die Namen der größten Städte. Ihre Straßen sind angefüllt mit Monumenten vergangener Größe.

Im ganzen Land werden die Götter der Ordnung angebetet. Die Religion des Chaos ist verboten und wird teilweise sogar verfolgt. Lormyr ist der älteste Brückenkopf der Ordnung in den Jungen Königreichen. Im südlichen Teil des Landes befindet die mysteriöse Burg Kaneloon. Sie ist die Heimat von Myshella der Morgendämmerung, der obersten Meisterin der Ordnung in den jungen Königreichen. Einst wurde ihre Burg an der Grenze des Chaos errichtet, welche aber nun viel weiter südlich verläuft. Vor allem durch Myshella gelang es, das Chaos in den jungen Königreichen etwas zurückzudrängen. Erst nach ihrem Tod durch Theleb K'aarna gelingt es dem Chaos wieder, sich auszubreiten.

Die Bewohner Lormyrs haben sich geistig nach innen gewandt. Es gibt keine großen lormyrischen Kauffahrer oder Entdeckungsreisenden. Die Adligen kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Sprache und Mode der Lormyrer sind reichlich archaisch. Es wird die Gemeinsprache gesprochen, diese ist aber stark verändert und für die Bewohner der anderen Königreiche nur schwer als solche zu erkennen. Trotz ihrer Lethargie sind die Einwohner Lormyrs jederzeit bereit, ihre Werkzeuge gegen Schwerter und Hellebarden zu tauschen, um ihr Land zu verteidigen, wie sie es in der Vergangenheit getan haben. Der Adelsstamm ist für sein ritterliches Verhalten berühmt.

Die Lormyrer sind ein freundliches, offenes, aber abergläubisches Volk. Sie kleiden sich in besticktes Leinen, Leder, dicke wollene Kleidung und Felle.

Nach dem Fall von Imrryr

Nachdem König Fadan beim Sturm auf Imrryr sein Leben lassen muß, übernimmt der grauhaarige und graubärtige König Montan den Thron. Am Ende der Zeit betrügt er den Süden und schließt ein Bündnis mit den Mächten von Pan Tang und dem Chaos.

 

-------------------

Quellennachweis

Sturmbringer Buch 2, Citadel Verlag Hamburg, ISBN 3-89260-303-0

ELRIC!, Chaosium Inc., ISBN 0-933635-98-2