Mit seinen eingestürzten Türmen und fast völlig versunkenen Mauern ist Nadsokor ein Schandfleck im Nordwesten Vilmirs. Einst war Nadsokor ein wichtiges vilmirisches Handelszentrum, jedoch läutete vor weit über dreihundert Jahren eine ernste wirtschaftliche Depression und ein daraus resultierender Bauernaufstand das Ende der blühenden Stadt ein. Angelockt von der Schwäche der Stadt belagerten Armeen aus dem Königreich Org die Stadt. Durch die sich rapide verschlechternden Lebensbedingungen und dem Mangel an Nahrung konnten Krankheiten und schließlich eine Seuche den Widerstand der belagerten Stadt brechen. Die Heerscharen von Org brannten die Stadt nieder und erschlugen oder versklavten jene, denen nicht mehr die Flucht gelang. Viel Jahre lang blieben die Ruinen Nadsokors dem einsamen Verfall überlassen, während sich Org noch weiter vom Rest der Jungen Königreiche zurückzog.

Erst vor etwa sechzig Jahren wurde entdeckt, daß die Ruinen von Nadsokor wieder bewohnt wurden. Die Entdecker fanden eine Horde von Bettlern und Flüchtlingen aus Vilmir und Ilmiora vor, deren Anführer als "Der König" bezeichnet wurde. Der Anführer hatte sich mit einem Lord des Chaos arrangiert, der als Gegenleistung für treue Verehrung die Bettler mit ausreichend Gütern für die grundlegenden Bedürfnisse ausstattete - baufällige, dreckige Unterkünfte und zerrissener Kleidung. Schnell verbreitete sich das Gerücht in den Jungen Königreichen, es gäbe Weinbrunnen und Brotbäume in Nadsokor und niemand bräuchte jemals zu arbeiten. Das Geld solle wertlos sein und alle Menschen seien von gleichem Rang und Besitz. Dies hatte zur Folge, das im Laufe der Jahre die Einwohnerzahl Nadsokors ständig anstieg. Verzweifelte und Faulpelze von allen Kontinenten kamen zu Fuß oder in den Lagerräumen stinkender, rattenverseuchter Handelsschiffe.

Nadsokor ist das spirituelle und physische Gegenstück zu Tanelorn. Zweimal wurde eine Armee von Bettlern gegen die ewige Stadt geführt. Nach dem Tod von König Urish, zum Teil durch Elric, wurden die Bettler direkt durch Narjhan, Gott des Chaos, und durch seine menschlichen Marionetten angeführt.

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Quellennachweis

Sturmbringer Buch 2, Citadel Verlag Hamburg, ISBN 3-89260-303-0

ELRIC!, Chaosium Inc., ISBN 0-933635-98-2

Auf der Spur des Weißen Wolfes, Laurin, ISBN 3-89260-307-3