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Sturmbringer hat seine Anfänge den 50igern. Michael
Moorcock gelang es mit diesem Romanwerk dem Fantasy eine völlig
neue Richtung zu geben. So gab es bis dahin lediglich "heroic fantasy"
- so etwas wie "Conan" - und J.R.R. Tolkiens "Herr der
Ringe" - und jede Menge Plagiate davon. Er spielt mit allem was dem
Fantasy "gut und heilig" ist. Statt einen Helden der selbstbestimmt
sein Leben lebt, skizziert er einen "Antihelden" der lediglich
ein Spielball von Göttern ist. Im Gegensatz zum "klassischen"
Fantasy sind seine Beschreibungen von Gewalt und Dekadenz nicht heroisch
sondern grausam und zynisch. Die Begriffe "Ordnung"
und "Chaos" stehen plötzlich nicht mehr einfach für
"Gut" und "Böse".
Moorcocks "Held" ist der Nachfolger einer langen Reihe
mächtiger Könige. Seine Vorfahren hatten über Zehntausend Jahre hinweg
die Anrainerstaaten um ein zentrales Meer kolonialisiert und ausgebeutet.
Jedoch wurden die mächtigen Herrscher im Laufe der Zeit satt. Zunehmend
übertrugen sie täglich Verrichtungen an Sklaven, um mehr Zeit für Drogenkonsum
und Müßigang zu haben.
Elric (der "Held") ist eigentlich zu krank und zu schwach, um alleine
zu überleben. Nur weil sein Vater eben ein mächtiger König ist, wird Elric
unter massivem Einsatz der besten Heiler und Magier ungefähr 20 Jahre
alt. Weil er schon immer für Dinge wie Kampf zu schwächlich war, hatte
er sich schon früh mit längst vergessenen Wissen in Bibliothek seines
Vaters beschäftigt und wird so nach und nach ein mächtiger Magier. Dabei
helfen ihm auch Bündnisse, die seine Vorfahren einst mit verschiedenen
Göttern eingegangen waren. Elric kommt in den Besitz eines mächtigen Dämonenschwerts,
das seinen Opfern die verbleibende Lebensenergie entzieht und seinem Träger
davon abgibt (Sturmbringer!). Mit diesem Schwert wird Elric zum mächtigsten
Menschen dieser Welt. Allerdings erweist sich das Schwert als warer Fluch!
Zum einen ist es recht eigenständig und tötet jeden Menschen den Elric
liebt, zum anderen entsteht eine Abhängigkeit von der zugeführten Energie.
Mehrere Male versucht Elric ohne das Schwert auszukommen, doch vergebens
- die Verlockung durch die Macht, die ihm durch das Schwert zuteil wird
ist stärker als er. Elric ist Zeit seines Lebens nur Spielball der Götter.
Selbstbestimmtes Leben? Von wegen...
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